So schnell geht ein Jahr vorüber. Wir, Petra, Astrid und ich saßen am Freitag morgen im "Zuckerbeck" in Renchen und genossen den Frühstücksbrunch, den aromatisch duftenden Kaffee und den Geruch des frisch gebackenen Brötchens. Gut eine Stunde verbrachten wir dort bevor wir uns mit dem Auto auf den Weg machten - zum Rennsteiglauf 2013. Einem Lauf, mit stetig wachsender Teilnehmerzahl ohne das familiäre Flair zu verlieren. "Früher" übernachteten wir noch im Massenlager, in der Halle mit hunderten weiteren Läufern, dem Geruch von Schweiss gemischt mit dem Geruch der diversen Salben, die denen angeblich das Laufen einfacher machen sollten. Aber mein Motto lautete schon immer, wenn die Füsse nix sind ( untrainiert) dann wird auch der Lauf nix. Seit Horst, unser erblindeter Läufer letztes Jahr uns das Hotel "Zum Kloster" in Rohr schmackhaft gemacht hatte, sind wir von der Massenliegerei zur Einsiedelei übergegangen. Rohr,
ein kleiner, verschlafener aber schöner Ort in Thüringen im Landkreis Schmalkalden mit rund 1000 Einwohnern hatte es uns angetan. Erwähnt wurde es erstmals im Jahre 815 mit der Gründung des Benediktiner Klosters. Am Ortsrand von Rohr in Richtung Suhl liegt das wunderschöne Hotel "Zum Kloster". Die freundlich, nette Art der Angestellten, das gute Essen und die wunderschönen, geräumigen Zimmer bescherten uns ein entspanntes Lauf-Wochenende.
Nicht ganz so angenehm war die Aufsteherei am Samstag morgen. Selten stehe ich am Samstag um 04.00 Uhr auf, genauer gesagt nur einmal im Jahr und das beim Rennsteig. Denn nach einem selbstgemachten Frühstück - das Hotelpersonal und die anderen Gäste schliefen noch - fuhren wir um 05.00 Uhr rund 30km nach Schmiedefeld. Nach rund 25 Minuten Fahrt wurden wir in Schmiedefeld freundlich von Ordnungskräften auf unseren Parkplatz eingewiesen. Dann hieß es ein paar Meter laufen bis zur Bushaltestelle. Dort standen wir mit vielen Hunderten in der Schlange und warteten auf unseren Bus, der uns um 06.30 Uhr nach Neuhaus am Rennsteig brachte. Schon im Bus hörten wir wieder, was die Anderen so auf ihre Beine schmieren, wer welches Mittelchen schluckte nur um den Lauf gut zu überstehen. Einer, der vor uns saß, den überholte ich währende des Laufes. Die ganze Schmiererei und Schluckerei brachte dem nicht viel, der war wirklich "fertig und abgekocht". Wenige Minuten vor 09.00 Uhr sangen wir mit der Läufermasse den Schneewalzer - ja richtig gelesen - den Schneewalzer, der ist dort schon Tradition. Während wir sangen kam wieder der Hubschrauber mit dem Team vom mitteldeutschen Rundfunk. Wenn dieser dicht über das Startfeld schwebt beginnt der Count-down. Punkt 09.00 Uhr fiel der Startschuss. Langsam bewegte sich der "Läuferwurm" durch die Strassen von Neuhaus. Petra und Astrid walkten auf der Strecke und ich mischte mich unter die Läufer. Unterwegs habe ich Renate aus Offenburg getroffen, den Siggi Reisner vom Verein "Annakram.e.V" und einen Läufer mit einem Huski-Hund. So hatten wir immer wieder einen kleinen Plausch. Allen Wettervorhersagen zum Trotz - hatten wir bei 5 Grad etwas kühles aber sehr schönes Laufwetter. Bei Kilometer 38 traf ich den Huski-Läufer wieder, diesmal jedoch ohne Hund. Dem wurde es später bei gut 10 Grad zu warm. Bei km 13 hatte er ihn bzw. seine Freundin aus dem Lauf genommen. Die letzten 4 Kilometer hatten wir nur ein Gesprächsthema, Laufen mit Hund. So vergingen diese letzten Kilometer wie im Fluge. Jetzt war nur noch der Anstieg zum Sportplatz, dann gings auf die Zielgerade. Nach 5 Stunden 41 Minuten hatte ich 43,5km mit 750 Höhenmetern wohlbehalten zurückgelegt. Jetzt musste ich nur noch die Zeit überbrücken, bis Petra und Astrid da waren. Warten war mir zu langweilig, also hängte ich nochmals 10km gemütlich dran, machte einen 52km Lauf daraus und musste anschliessend nicht mehr so lange auf Petra und Astrid warten. 8 Stunden hatte Petra für die 43,5km walkend eingeplant. Nach 8:02 Stunden kamen beide wohlbehalten und glücklich im Ziel, dem Sportplatz in Schmiedefeld an.
Im Ziel trafen wir Brigitte und Rudolf, welche die 72km Strecke bewältigt hatten. Nach einem kurzen Smal-Talk schlenderten wir gemütlich zum Auto. Im Hotel erwartete uns eine wohlig heisse Dusche. Danach liessen wir den Lauftag bei einem Köstritzer - ein Schwarzbier der Köstritzer Schwarzbierbrauerei in Bad Köstritz bei Gera - Roulladen und thüringer Knödel ausklingen.
Nach einer geruhsamen Nacht früstückten wir ausgiebig und traten ohne Zeitdruck den Rückweg wieder an.
Nächstes Jahr sind wir wieder dort - beim Rennsteiglauf 2014 und wohnen wieder im Hotel "Zum Kloster" in Rohr.
Die Strecke vom Lauf findet ihr HIER
Die Bilder sind HIER
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